+++work in progress+++
Historie
Ich hatte mir vor 15 (?) Jahren, beim Austausch meiner Gasheizung Panele für die Aufbereitung von warmen Wasser ( Solarthermie ) auf das Dach setzen lassen. Die Idee war, dass wir mit Warmwasser unsere Niedertemperatur Fussbodenheizung unterstützen. Damals kam schon zusätzlich die Idee auf, die ‚Solarpumpe‘, die das warme Wasser in den Solarspeicher pumpt, über Solar zu betreiben. Denn nur wenn die Sonne scheint, läuft auch die ‚Solarpumpe‘. Buderus hatte das aber nicht im Angebot oder es war damals zu teuer.
Seit dem erfasse ich manuell meinen Gas (blau), Wasser und Stromverbrauch (grün), sowie die Solarstunden und Heizungsstunden (rot) . Neu seit der Mini PV Anlage auch die ins Netz eingespeisten kWh (orange).
Die Auswertung zeigt mir, dass in der Heizperiode, besonders Dezember, Januar und Februar kaum Ertrag vom Dach kommt.
Mini PV oder Balkon PV
Die erste Anlage
Eine große Anlage kam für mich dann nach mehreren Anfragen nicht in Frage, weil wir die Warmwasserpanele auf dem Dach hatten und damit die Fläche für eine große Anlage nicht ausreichte. Mehrere Anfragen wurden abgelehnt. Interessant war, dass einige Anbieter sogar per Google Maps auf unser Dach geschaut haben.
Ich hatte eine Kontaktperson bei den Stadtwerken gefunden, die ich über mein Vorhaben informierte, denn ich wollte alles ganz offiziell machen. Wenn man so im Netz einige Post liest und auch auf die Webseiten mancher Anbieter schaut, dann wird wohl gelegentlich das nicht so genau genommen und der Mikroconverter kommt gleich in die normale Steckdose, so wie es in anderen europäischen Ländern möglich ist. Und welcher Zähler im Einsatz ist, ist auch egal. Das finde ich aber nicht in Ordnung.
Schritt 1: Ist ein digitaler Stromzähler vorhanden ? Wenn NEIN, dieses bei den Stadtwerken oder Energieversorger ganz schnell beantragen.
denn das kann lange dauern, bis man mit einem regulären Zählerwechsel an der Reihe ist. Bei mir war der digitale Stromzähler zum Zeitpunkt der Installation schon vorhanden.
Schritt 2: Anmeldung einer geplanten Mini PV Anlage bei den Stadtwerken
Der nächste Schritt war dann die Anmeldung der Mini PV Analage bei den Stadtwerken. Das Formular holt man besser bevor man eine Anlage bestellt. Ich habe formlos per Mail die Stadtwerke angeschrieben, was ich bestellen will und ob das so ok ist. Daraufhin bekam ich das Antragsformular zugeschickt.
Das sah bei mir so aus. Aber bitte bei den Stadtwerken das aktuelle Formular anfordern.
Schritt 3: Bestellung
Mein erstes Solarpanel kam dann von GreenAkku. Es enspricht in etwa diesem Paket. 370 W Solarpanel und 300 W Mikrokonverter von Envertech.
Schritt4: Antrag nach Lieferung
Wer genau hinschaut, findet einen Fehler in meinem Antrag, der später mich noch mal beschäftigte.
Es kam ein großes Paket mit der Post.
Nein, das war nicht der Fehler, ich hatte fälschlicher Weise einen Mikrokonverter EVT560, den wollte ich zuerst bestellen, und nicht einen EVT300 eingetragen – Konsequenzen siehe nachher unten. Oben das große Paket war ein Fehler der Stadtwerken, eine Vertretung von meinem Ansprechpartner, die mit MiniPV Anlagen nicht vertraut war. Aber als das Paket kam, war mir schon etwas mulmig, was hatte ich falsch gemacht ? Aber ein Anruf bei den Stadtwerken konnte das schnell klären. Der Berg Papier kam in die Tonne 🙁
Schritt 4: Installation
Halterungen der Solarpanele oben und unten nicht links und rechts
Schritt 5: Eintragung ins Markenstammdatenregister
Die Eintragung sollte nach der Installation umgehend erfolgen. Das MaStR ist meiner Meinung ein bürokratisches Monster für Mini PV Anlagen. Man muss sich zuerst registrieren und kann dann die Daten der Mini PV Anlage eingeben. Aber eigentlich ist dieses Register für große Anlagen.
Deutschland, das muss einfacher gehen, das kann und will ein normaler Bürger nicht leisten !
Schritt 6: ‚Ernten‘
Man braucht für die MiniPV Anlage einen digitalen Stromzähler ( nicht intelligenten Stromzähler – was ist der Unterschied ? ), weil der alte klassische Zähler rückwärts laufen könnte. Diesen muss man extra bei den Stadtwerken beantragen, wenn man ihn nicht bereits hat. Wir hatten ihn zum Zeitpunkt der Installation, weil ich schon früher mal bei den Stadtwerken angefragt hatte.
So ein digitaler Stromzähler hat 2 Zahlen, die er anzeigt. Einmal die verbrauchten kWh, ( wie bekannt )
und dann springt er bei mir um auf eine zweite Zahl, die vorher immer 0000 war, die die ins Netz eingespreisten kWh angibt.
So ein Stromzähler verrechnet die Strommengen, egal auf welcher Phase der Mikro Konverter einspeist. Denn wir haben in einem Haus normalerweise ja 3 Phasen und meistens wird der Strom nicht ausschliesslich auf der Phase verbraucht, auf der er eingespeist wird. Bei mir hängt der Mikrokonverter an der Phase, wo auch die Garage angeschlossen ist.
Als die erste ‚1‘ auf dem Display erschien, wusste ich, dass die Anlage wirklich funktioniert. Zu dem Zeitpunkt des Bildes habe ich also 35 kWh eingespeist und den Stadtwerken geschenkt, denn in dieser Installation wird nichts gespeichert. Was an Energie nicht verbraucht wird, geht ins öffentliche Netz. Keine Vergütung, aber damit auch kein großer Vertrag und umfangreiche Steuererklärung, da man sich meines Wissens sonst dafür extra selbstständig machen muss. Man verkauft ja etwas. Bei den Meldungen ( bei uns kommt niemand mehr zum Ablesen ) an die Stadtwerke muss ich dann einmal jährlich beide Zählerstände melden.
Was das eine Panel an Ertrag gebracht hatte, konnte ich anfangs nicht ablesen. Der EVT300 hatte nur blinkende Dioden. 1 – 10 mal grün Blinken, zeigte die Einspeisung ein. Damit war aber nicht festzustellen, was der Ertrag wirklich war. Eine Messeinrichtrung war mir beim Kauf mit ca 80 Euro zu teuer gewesen.
Die erste Abrechung
Zum Ablesedatum der Stadtwerke waren es von Anfang April 2021 bis April 2022 waren dann nur 2424 kWh. Aber da machen sich sicher auch die weniger HomeOffice Stunden bemerkbar, die ich seit Sommer 2021 habe.
Anfang 2022 kam dann noch ein Schreiben von den Stadtwerken, man hatte das gleiche Schreiben wie für die großen EEG Anlagen verwendet und wollte mir sagen, dass ich 0 Euro vergütet bekommen hätte. Aber mit einem Paragraphenwerk, dass nicht mehr feierlich war.
Erweiterung 2022
Der erste Antrag für die Erweiterung bei den Stadtwerken wurde mir abgelehnt, ich würde mit einem zusätzlichen EVT300 die Grenze überschreiten, den im Markenstammdatenregister und in meinem ersten Antrag steht ein EVT560. Das war der bereits oben genannte Fehler.
Nach Rücksprache mit den Stadtwerken konnte ich das klären, dass die erste Installation nur ein EVT300 war
Neben der Installation gehörte natürlich auch der Eintrag in das Markenstammdatenregister. Wieder dieses bürokratisches Monster, aber beim zweiten Mal war es einfacher und ich konnte im ersten Schritt den EVT560 auf EVT300 korrigieren. Dann konnte ich die zweite Installation eintragen.
Messen mit Shelly
Eigentlich ist das Ding ganz simple, aber ich hatte dann doch Problem das kleine Ding ins Wlan zu bekommen.
Der Shelly 1PM ist eigentlich ein Verbrauchsmesser, aber es dem kleinen Teil egal, ob der Strom verbraucht wird oder erzeugt wird. Die Anwendung schreibt ‚Verbrauch‘ in der App.
Gemessen wird ab jetzt mit einem Shelly 1PM.
Aber man muss da genauer hinsehen, die Energie steht natürlich nicht den ganzen Tag zur Verfügung, sondern nur wenn die Sonne scheint. Wie in allen Diskussionen, Summenwerte und Durchschnittswerte täuschen !
Schön, dass die Tage jetzt länger werden 🙂
Justierung
Tabelle
Gefahren
Das schwere Gestell war tatsächlich bei den Sturm im Februar 2022 nicht schwer genug. Zum Glück ist nichts weiter passiert. Ich habe es noch weiter zusätzlich beschwert.
Verbrauch
So eine Kurve würde ich gerne von unserem aktuellem Verbrauch selber haben. Aber meine Messmöglichkeiten geben das über die 3 Phasen nicht her.
Eigen-Erzeugung vs Eigen-Verbrauch
Unser Ziel ist, möglicht viele Verbraucher unter die Kurve zu bringen. Das heisst vor allem, die großen Verbraucher nicht gleichzeitig einschalten.
Was sind denn eigentlich unsere Verbraucher ? Meine Messungen erfolgten mit Hilfe der Fritzbox und einer smarten FritzDECT 200 Steckdose.
- der Gefrierschrank
2. Heizung
Am 21. November 2022 fingen wir an zu heizen.
Ich weiss zwar nicht, was da alles gemessen wird, wahrscheinlich nur der Boiler selber, denn der Kontroller, der auch die Solarthermie steuert, war da nicht angeschlossen. Der Sprung war dann von warm Wasser auf Heizen.
Damit verbrauchen wir pro Tag 1 kWh nur für den Betrieb des Boilers. Das Gas kommt noch hinzu. Momentan etwas unter 5 Kubikmeter pro Tag, da Frost und keine Sonne scheint ( 10. Dez. )
Was ist das Risiko(?) für die Stadtwerke ?
Wir wollen zwar unseren Verbrauch auf der Kostenseite reduzieren, aber wir wollen/können uns jetzt im Verbrauch nicht groß beschränken bzw auf das Wetter einstellen. Unsere Verbraucher laufen auch bei Tagen ohne Ertrag durch die MiniPV Anlage. Das heisst für die Stadtwerke, dass wir bei schlechtem Wetter, dunkle Wolken und kein Ertrag doch wieder als Verbraucher auftauchen. Gut, wir alleine bringen nicht viel, wenn man das aber in größeren Maßstäben sieht, dann müssen die Stadtwerke für jede dunkel Wolke trotzdem für die MiniPV Besitzer die Energie vorhalten. Deshalb die Beschränkung auf maximal 600 W ?
Entspannt mit der Mini PV in den Blackout ?
Mit einer MiniPV Anlage hat man leider auch nicht für den Fall eines Blackouts vorgesorgt. Denn ohne 220V am Mikrokonverter funktioniert der Mikrokonverter nicht.
Geplante Erweiterung
Das Konzept mit den Mikrokonvertern ist nicht schlecht, meiner Meinung nach, aber so wie ich es installiert habe, mit beiden Panelen Richtung Süden ist noch optimierungsfähig.
Ich würde gerne das eine Panel auf Ausrichtung Ost drehen und ein drittes mit Ausrichtung West installieren, um damit das Zeitfenster, sprich die Zeit, die wir über die Panele Strom bekommen, erweitern.
Deshalb die Frage an die Stadtwerke: Wird die installierte Leistung oder die realisierte Leistung gezählt, was bedeutet ein zusätzlicher Mikrokonverter ?
eine Mini PV-Anlage ist mit einer Leistung von maximal 600W am AC Ausgang des Wechselrichters definiert.
Der Nachweis erfolgt über die technischen Daten des Wechselrichters und dessen Dokumentation (VDE 4105).
Die dabei tatsächlich erreichte Leistung wird nicht berücksichtigt.
Wenn Sie Konverter mit eine summierten Ausgangsleistung größer 600W installieren ist das keine Mini PV-Anlage mehr und Sie betreiben ein „normale“ PV-Anlage. Für diese Anlagen gelten dann andere Regeln.
Buchholzer Stadtwerke 17.3.2022
D.h. ich darf die 600 W Grenze auf Seiten der Mikrokonverter nicht überschreiten.
Ziel muss es sein, das Maximum aus den 600 W herauszuholen. Welche Parameter können optimiert werden ?
- Zeit der Sonneneinstrahlung und damit Nutzung der Wechselrichter zeitlich verlängern.
- Den Winkel so optimieren, dass die Sonne möglichst senkrecht auf die Panele auftrifft.
- Nicht selbstverbrauchte Energie zu speichern und so wenig Energie wie möglich an die Stadtwerke verschenken. Seit Beginn der Installation im August 2020 bis Juni 2022 haben wir 140 kWh ( ca 35 € ) an die Stadtwerke verschenkt. Es ist durch das zweite Panel mehr geworden. Ist das viel oder wenig ?
das heisst :
- Die Panele so ausrichten, dass der Zeitraum
PV am Wohnmobil
Unser Wohnmobil ist für sich eine Insel. Kann ich eine solche Insel nicht auch für das Haus bauen ?
Das mobile Solar Panel zusammen mit einem Victron Smartsolar MPPT 75/15 Regler bringt mir die elektrische Unabhängigkeit im Wohnmobil. Große Stromverbraucher haben wir dort nicht, der Kühlschrank und der Herd werden über Gas betrieben. Letztendlich sind es nur die LED Beleuchtung und die USB Ladeadapter für unsere Smartphones und Tablets. Der 100 Ah Akku kann schon eiiges puffern.
Aber hieraus war die Idee geboren, auch eine kleine Insel für das Heim zu schaffen.
Der mobile Akku
Weitere Informationen
Facebook Gruppe Mini PV Anlagen , da habe ich viel gelernt
Interessante Überlegungen zum Thema NetMetering
so geht´s! – EON: Anmeldung von steckerfertigen Erzeugungsanlagen (Balkonkraftwerken)